Der Spur des Löwen folgen am Marktplatz
Auf einst sumpfigen Gelände und also nicht im Kreuzungsbereich einst wichtiger Handelsstraßen liegt der Markt. Und wo andere Städte ihren Roland haben, hat Schwerin ein allseits sichtbar frei stehendes Löwendenkmal vor hellem Säulengebäude, das fast vom Dom erdrückt wird. Heinrich, der sich selbst als Löwe sah und deutlich seine historische Spur in den Boden und bis an die Säule senkte, besiegte hier den einheimischen Gentleman Niklot und gründete die erste ostelbische deutsche Stadt.
Die weiße Säulenhalle (Klassizismus, spätbarocke Elemente,
Johann J. Busch) wurde oft als Krambude bezeichnet, war ein Handelshaus:
Heute erlebt man hier Ausstellungen und historische Gewölbegastronomie.
Viele sehenswerte Gassen, ob Schuster- oder Schmiedestraße
beim Markt, sogar 3 besonders enge Gassen vermitteln vorindustriell handwerlkliches
Flair
Das Altstädtischen Rathaus gab es hier bereits 1351. Nach mehrmaligen
Wiederaufbau und Erweiterung zu 4 Fachwerkhäusern erfolgte 1845 eine
Verblendung im Tudorstil nach Plänen von Demmler. Wer Beamter werden
will, hat in Schwerin sogar zwei gute Möglichkeiten: die traditionelle
in der Schlossstraße und die nun gern (von wem?) so bezeichnete
allhier. Hätte man nicht zur Unterscheidung besser von einer "Bürgerlaufbahn"
sprechen sollen? Bürger haben anscheinend keine. Ist einen Versuch
wert, durch die aus 1654 erhaltenen gotischen Durchgangsgewölbe zu
schleichen.